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Meinung: Warum Skype so nervt

Meinung: Warum Skype so nervt
Wolfgang Harbauer

Wolfgang Harbauer

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Sie kennen das: Man beginnt einen Videochat mit Skype, alles läuft prima, man telefoniert ein paar Minuten. Nach und nach wird die Qualität der Verbindung schlechter, bis kurz darauf gar nichts mehr funktioniert und das Gespräch abbricht. Passiert mir ständig. Ich bin ein großer Fan von Skype – gewesen. Denn die Qualität der Software geht mir mittlerweile nur noch auf den Keks.

Skype hat kostenlose Videotelefonie einfach gemacht. Millionen von Menschen können dank Skype miteinander reden und sich sehen. Leider lässt die Qualität von Skype in letzter Zeit schwer zu wünschen übrig.

Pixel-Brei und Kleingehacktes

Wenn ich Pixel-Bilder sehen will, spiele ich Minecraft. Wenn ich privat oder im Beruf Videotelefonie nutze, dann möchte ich ein möglichst ruckelfreies, wenig verpixeltes Bild. Das bietet Skype aber leider nicht mehr. Statt des netten Lächelns meines Gesprächspartners springt mir beim Skype-Gespräch viel zu oft undefinierbarer Pixel-Brei ins Gesicht. Erinnert irgendwie an die Pixel-Zensur, wie man sie aus irgendwelchen anonymen Zeugen-Interviews im Fernsehen kennt. Klingt spannend, ist es aber nicht.

Vielleicht könnte man diesen Pixel-Salat noch ertragen, wenn die Gesprächs-Qualität von Skype-Telefonaten Top-Niveau hätte. Doch auch hier Fehlanzeige. Egal ob ich per PC oder Smartphone mit Skype telefoniere – sukzessive versteht man die Stimme des Gegenübers immer schlechter. Das Gespräch entwickelt sich dann für gewöhnlich so weiter:

– “Ich hör’ dich nicht mehr, hörst du mich?”

– “Hä, ich versteh’ dich nicht mehr richtig!”

– “Was hast du gesagt?”

Nach gefühlten sieben Minuten des Telefonierens macht Skype aus der Konversation dann komplett Hackfleisch. Ich muss erahnen, was mein Gesprächspartner sagt – weil ich nur etwa jedes dritte Wort verstehe. Das Ende vom Lied: Ein kurzer Warnton von Skype und das Gespräch bricht endgültig ab.

Nein, es liegt nicht an meiner Internetverbindung

Jaaaaaa – kann man jetzt einwenden – das liegt bestimmt an einer langsamen Internetverbindung (das behauptet Hersteller Skype ja auch auf einer Problemlösungs-Seite).

Dem ist nicht so. Laut Herstellerangabe braucht Skype für normale Videoanrufe eine Download-/Upload-Datenrate von gerade einmal jeweils 300 Kbit/s. Das schafft meine DSL-Leitung und die meiner meisten Gesprächspartner aber mal locker. Die Internetverbindung als Grund für das Problem lässt sich somit ausschließen.

Aber was ist dann der Grund, warum mir Skype regelmäßig den letzten Nerv raubt? Darüber kann man nur spekulieren. Liegt die schlechte Qualität möglicherweise an einem Technologiewechsel, den Microsoft als Besitzer von Skype vor einiger Zeit durchgeführt hat? Oder sind meine Erwartungen an einen kostenlosen VoIP-Dienst einfach zu hoch?

Mir egal. Die Qualität von Skype wird ganz subjektiv gesehen Tag für Tag schlechter. Zum Glück stehen mit dem Firefox-Browser-Chat Hello WebRTC, Google Hangouts oder ooVoo genug attraktive Alternativen bereit. Skype hat auf meinen Geräten auf jeden Fall austelefoniert.

Dem Autor Wolfgang Harbauer auf Twitter folgen.

Haben Sie auch Probleme mit Skype? Schreiben Sie einen Kommentar.

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