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Kontaktpflege mal ganz privat: Alternativen zu Facebook & Co.

Cristina Vidal

Cristina Vidal

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Wer auf Facebook, MySpace und wie sie sonst noch alle heißen, unterwegs ist, findet oft zu einem regen digitalen Sozialleben, wo zuvor nur ein ganz normaler Freundes- und Familienkreis offline Alltag und Freizeit beherrschte.

Nun ist es aber längst nicht so, dass jeder kontaktfreudige Internetnutzer unbedingt die ganze Welt zum Freund geschweige denn zu Gast haben will, und das auch noch in einem Netzwerk mit rund 350 Millionen Nutzern. Es gibt tatsächlich Internetnutzer, die eigentlich nur eine Plattform suchen, um sich mit ihren bereits vorhandenen Bekannten oder Verwandten auszutauschen. Kommunikation und digitales Sozialleben kann man jenseits aller Öffentlichkeit und aller Datenlecks auch ganz privat betreiben. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Alternativen zu Facebook auf.

Da gibt es beispielsweise die ganze Palette an Messengern und Multi-Messengern, mit denen man zu zweit oder in Gruppengesprächen chattet, über Kopfhörer redet, die Webcam dazu schaltet, Dateien austauscht, Fotos sendet und alle digitalen Bedürfnisse für die Echtzeitkommunikation nutzt.

Und es gibt Software und Web Apps, mit denen man sich ein eigenes soziales Netzwerk zusammenstellt, ein ganz privates Facebook oder MySpace sozusagen.

Solche Anwendungen haben den Vorteil, dass man nicht in dem gleichen Maße mit Werbung, Anwendungen und unnützen Freundschaftsanfragen belästigt wird wie bei Facebook. Allerdings bringen sie für viele Nutzer den Nachteil, dass sie arbeitsintensiver sind als eine Facebook-Anmeldung.

Eine Reihe von Unternehmen bieten webbasierte Softwarelösungen für fortgeschrittene Nutzer an, die sich mit Hilfe der bereitgestellten Werkzeuge weitgehend selbstständig ihr eigenes Netzwerk erstellen. Dabei steht es den Nutzern frei, ihre Netzwerke zu öffnen oder als geschlossene Gesellschaft zu betreiben.

Da gibt es den kostenpflichtigen Dienst Ning, mit dem man sich persönliche Netzwerke wie aus einem Baukasten zusammenstellt. Layout und Anwendungen sind komplett an die Bedürfnisse des Nutzers anpassbar.

Man erstellt sich ein eigenes Facebook sozusagen und es steht dem Betreiber frei, Inhalte zu teilen oder nicht, für Suchmaschinen sichtbar zu sein oder nur einer eingeschränkten Nutzerschaft den Eintritt zu gewähren.

Kostenlose Alternativen zu Ning gibt es in Form von Blog und Community-Software wie Boonex. Hierzu benötigt man Zeit und technische Kenntnisse, was sich für die rein private Nutzung oft als etwas zu arbeitsintensiv erweist. Denn quelloffene Lösungen bieten zwar das technische Rüstzeug zum Aufsetzen eines begrenzten privaten Netzwerks. Technisch nicht so versierte Nutzer sind allerdings selten in der Lage, ein soziales Netzwerk auf einem Server richtig einzurichten.

Für den Durchschnittsnutzer gibt es allerdings auch maßgeschneiderte Open-Source-Lösungen. Bei Hiitch hat man die Möglichkeit, geschlossenen Nutzergruppen einen Online-Treff einzurichten. Der Dienst funktioniert mit Hilfe von Desktop-Clients, die sich die Mitglieder des privaten Netzwerks auf dem PC einrichten.

Diese Software ist Open-Source, der Dienst ist allerdings nur in der Basis-Version kostenlos und in den kostenpflichtigen Varianten eher für Kleinunternehmer oder spezielle Gruppen gedacht. Diese ähnelt eher einem erweiterten Messenger als einem Facebook. Persönliche Daten und Nutzerprofile sowie alle von der Gruppe genutzten Unterlagen bleiben für die Außenwelt unsichtbar.

Post282 funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip und ist ausschließlich für Privatanwender gedacht. Hier setzt man die erste Seite einer neuen Community nach dem Ausfüllen eines einfachen Formulars auf. Die Kehrseite dieser einfachen Medaille erscheint in Form einer Box mit Google-Werbung am rechten Rand.

Als deutschsprachige Alternative gibt es Mixxt. Hier gibt es wie bei Hiitch eine kostenlose Grundversion und mehrere kostenpflichtige Angebote mit erweiterten Funktionen. Die Kosten bleiben schon bei einer kleinen Gruppe unter dem Preis eines Erfrischungsgetränks im Biergarten. Als Admin einer privaten Community bestimmt man die Erreichbarkeit und Teilnahme von anderen Nutzern am Netzwerk. So kann man beispielsweise ein Netzwerk nur für die Familie einrichten.

Spezifisch für Familien gedachte Angebote gibt es in den USA. Durch die Größe des Staates und die Bande vieler Familien auch nach Übersee sind diese Angebote sehr populär. Da gibt es zum einen My Family, das ein auf Familienbedürfnisse ausgerichtetes Netz betreibt.

Jede Familie oder Gruppe hat eine Profilseite für jedes Familienmitglied, eine gemeinsame Gruppenseite für im Familienkreis veröffentlichte Posts, sowie Foto- und Videobereiche, Diskussionsforen, Dateiablagen, Kalender und einen Stammbaum.

Jedes Familiennetzwerk ist in sich geschlossen. Innerhalb der Familie hat aber auch jedes Mitglied die Kontrolle über die Sichtbarkeit seines eigenen Profils. So versteckt man beispielsweise die Handynummer vor der Schwiegermutter oder verschweigt dem Cousin die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft. Auf Wunsch lassen sich allerdings einzelne Elemente wie Fotos mit Nicht-Gruppenmitgliedern über einen Link teilen.

Auch My Great Big Family funktioniert nach dem gleichen Prinzip, bietet aber keine Gratis-Option an.

Wem das alles zu viel ist, der greift einfach zur guten alten E-Mail.

Cristina Vidal

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